Review of Was bisher verloren war (Vergissmeinnicht, #2) by Kerstin Gier
Nachdem ich den ersten Band von Vergissmeinnicht gemeinsam mit Sofia von @SofiasworldofBooks gelesen habe, war ich unglaublich gespannt auf die Fortsetzung. Als sich mir die Gelegenheit bot, den zweiten Teil, Was bisher verloren war, in einem Buddyread zu entdecken, musste ich einfach zuschlagen. Und ich kann euch sagen: Es war eine wunderbare Entscheidung!
Kerstin Giers Erzählstil hat eine ganz besondere Anziehungskraft. Schon beim ersten Satz, „Es ging alles so schnell, dass Jeanne d’Arcs nicht mal Zeit für einen Gedanken hatte, außer vielleicht für ein nicht sehr einfallsreiche ‚Verdammt!‘“, wusste ich, dass ich in ein humorvolles Abenteuer eintauchen würde. Die dynamische Erzählweise, die abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten Quinn und Mathilda präsentiert wird, ist einfach ein Genuss. Gier schafft es zudem mühelos, die Realität mit fantastischen Elementen zu verweben, was den Alltag der beiden Charaktere gleichzeitig herrlich bodenständig und magisch erscheinen lässt.
Das Worldbuilding ist ein weiteres Highlight des Buches. Die Einführung des „Saums“, einer Geisteswelt voller magischer Kreaturen von Feen bis hin zu Drachen, hat mein Herz höher schlagen lassen. Ich konnte mit jedem Umblättern neues Staunen erleben, während ich mich durch die Schattenstadt und ihre Geheimnisse arbeitete. Giers liebevolle Detailverliebtheit äußert sich auch im ansprechenden Cover und den hinreißend gestalteten Kapitelanfängen, die einfach zum Verweilen einladen.
Trotz dieser robusten fantastischen Grundlage gibt es allerdings einige kleine Mängel. Ich hätte mir gewünscht, dass bestimmte Fragen—zum Beispiel die Herkunft von Quinns Saum-Großvater oder die wahre Bedeutung der Prophezeiung—etwas klarer beantwortet werden. Denn am Ende des Buches stand ich mit vielen ungelösten Fragen da, was mir ein wenig die Lesefreude verdarb. Vielleicht könnten diese Information im nächsten Band endlich aufgelöst werden.
Ein weiterer Aspekt, der mir sehr gefallen hat, war die Entfaltung der Charaktere. Quinn und Mathilda sind mir rasch ans Herz gewachsen—ihre Dynamik und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert werden, bringen frischen Wind in die Geschichte. Die charmanten Nebenfiguren, wie Mathildas beste Freundin Julie und der niedliche Wasserspeier Bax, sorgen für einiges an Heiterkeit. Giers Witz, der oft in kreativen Wortneuschöpfungen und unerwarteten Dialogen zum Ausdruck kommt, ließ mich wiederholt schmunzeln und laut auflachen.
Trotz der gemächlicheren Erzählweise in der Mitte des Buches war ich bis zum Ende gefesselt, auch wenn das Tempo erst gegen Ende an Fahrt aufnimmt. Dieses Gefühl von „zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein“ während des Lesens kann ich nur unterstreichen.
Insgesamt kann ich Was bisher verloren war jedem empfehlen, der sich nach einer humorvollen, magischen Lektüre sehnt und sich gerne in eine fantasievolle Welt abtauchen lässt. Es ist ein Buch, das nicht nur für Jugendliche geeignet ist, sondern auch für Erwachsene, die den Zauber der Unbeschwertheit schätzen. Ich habe beim Lesen viel Spaß gehabt und freue mich auf die Fortsetzung, die hoffentlich bald folgen wird!
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